Garmisch-Partenkirchen - Ein ungewöhnlicher Anblick sorgte kürzlich für erstaunte Blicke. Ein über 20 Tonnen schweres vollelektronisches Müllfahrzeug bewegte sich nahezu geräuschlos durch die Straßen des Marktes. Lediglich beim Entleeren der Restmülltonnen wurde es kurzfristig laut - insbesondere, wenn unerlaubte Inhalte wie Steine oder Bauschutt entsorgt wurden.
Bereits seit mehreren Jahren setzen sich die Gemeindewerke Garmisch-Partenkirchen intensiv mit der Beschaffung eines vollelektronischen Müllfahrzeugs auseinander. Trotz großem Engagement wurden Fördermittel in der Vergangenheit bislang abgelehnt.
Davon ließen sich die Gemeindewerke jedoch nicht entmutigen. Nun konnte erstmals ein geeignetes Vorführfahrzeug getestet werden. Das Fahrzeug verfügt über eine Antriebsleistung von 500 kW und eine Batteriekapazität von 450 kWh, sowie einer Ladeleistung von bis zu 160 kW.
Das innovative Müllfahrzeug wird derzeit umfassend auf seine Praxistauglichkeit geprüft. Auch Erste Bürgermeisterin Elisabeth Koch informierte sich bereits über das Fahrzeug und die technischen Voraussetzungen für eine nachhaltige Ladeinfrastruktur, bei bestem Sonnenstrom - Wetter. Der Strom aus der neuen Schnellladesäule der Gemeindewerke stammt nämlich aus den eigenen PV- und Wasserkraftanlagen - ein weiterer Schritt in Richtung lokaler Energiewende, den Bürgermeisterin Elisabeth Koch natürlich befürwortet, insbesondere angesichts der notwendigen Versorgungssicherheit in Krisenzeiten, denn im Gegensatz zu Diesel und Benzin produzieren die Gemeindewerke den Strom selber.
Ob das Vollelektrische Müllfahrzeug künftig dauerhaft für die Abfallentsorgung in Garmisch-Partenkirchen eingesetzt wird, bleibt jedoch offen. Die Entscheidung hängt nicht nur von den erfolgreichen Testergebnissen und dem Engagement der Gemeindewerke ab. Auch bürokratische Vergabeverfahren sowie lange Lieferzeiten der Fahrzeuge werden letztlich über den Zeitpunkt einer dauerhaften Einführung entscheiden.
v.l. Technische Leiterin Dr. Sabine Wagner, Verwaltungsratsvorsitzende 1. Bürgermeisterin Elisabeth Koch, stellv. Abteilungsleiter Abfall Peter Klier, Werkstattleitung Franz Schinko